Positionen der Skulptur des 21. Jahrhunderts
Unter dem Titel „Sculpture 21st” präsentiert das Lehmbruck Museum seit 2014 wechselnde Positionen zur Skulptur des 21. Jahrhunderts. Einige der wichtigsten Bildhauer*innen der Gegenwart präsentieren in der ikonischen Glashalle des Museums ihre Werke und unternehmen damit eine Positionsbestimmung zur Skulptur des 21. Jahrhunderts. Sie alle stellen auf sehr unterschiedliche Weise grundlegende Fragen an das Museum, die Kunst und ihr Verhältnis zur Gesellschaft.
Die palästinensisch-britische Künstlerin Mona Hatoum schafft Arbeiten, die die Instabilität unserer Welt reflektieren. In der Reihe „Sculpture 21st“ präsentiert sie erstmals in Deutschland die Rauminstallation „Map (clear)“. Tausende Glasmurmeln formen sich zu einer Weltkarte und verwandeln den Boden des Museums in ein schillerndes und zugleich fragiles Relief. Es braucht nur einen kleinen Schubs und das vertraute Bild der Welt gerät in Aufruhr. Wie keiner anderen Künstlerin gelingt es Mona Hatoum, alltägliche Gegenstände in all ihrer Schönheit so einzusetzen, dass die Verletzlichkeit unseres Lebensraumes spürbar wird. Mit ihren Performance- und Videoarbeiten wurde Hatoum Mitte der 1980er-Jahre international bekannt. Heute gehört sie zu den renommiertesten Künstler*innen der Gegenwart. Sie wurde 1952 als Tochter palästinensischer Eltern im Libanon geboren. Seit Ausbruch des libanesischen Bürgerkriegs 1975 lebt Hatoum in Europa. Rückblickend kommentiert sie diese Zeit so: „Das war zwar einerseits eine schlimme Erfahrung, doch andererseits würde ich sonst nicht das tun, was ich heute tue.“ Ihr Werk hängt eng mit ihren persönlichen Erfahrungen zusammen. Der Zustand des Unfriedens, politische Konflikte und Unterdrückung sind der Motor ihres Schaffens.
Mona Hatoums Arbeiten wurden weltweit präsentiert, unter anderem in Einzelausstellungen im Valencia Institute of Modern Art, Spanien (2021), im Hiroshima City Museum of Contemporary Art, Japan (2017), im Centre Pompidou, Paris (2014) und der Tate Britain, London (2000). Hatoum hat an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter die documenta 14 in Kassel und Athen (2017), der 51. Biennale di Venezia (2005), der documenta 11 (2002) und der 46. Biennale di Venezia im Jahr 1995. Neben anderen Auszeichnungen erhielt Hatoum den Praemium Imperiale (2019), den 10. Hiroshima Art Prize (2017) und den Joan Miró Prize (2011).