Sparda-Musiknetzwerk fördert öffentliche Musikschulen in NRW
Musik bereichert nicht nur das Leben, sondern sie stellt auch Brücken zwischen Menschen und Kulturen her. Daher unterstützt die Stiftung der Sparda-Bank West im Rahmen der Sparda-Musiknetzwerk-Förderung, auch in der aktuell durch das Corona-Virus geprägten Lage, die Arbeit der öffentlichen Musikschulen in Nordrhein-Westfalen. Die Musikschulen können sich mit Modellprojekten bewerben und bis zu 5.000 Euro je Projekt an Fördermitteln beantragen. Die Auswahl der Musikschulprojekte trifft die Stiftung auf Jurysitzungen gemeinsam mit dem Landesverband der Musikschulen in NRW.
Folgende Projekte erhalten nach der zweiten Jurysitzung 2020 eine Förderung:
Musikschule Dortmund für das Projekt
„DORTMUND BAROCKT“
Ziel des Projektes ist es, musikalische Akteure über institutionelle Grenzen hinweg zu vernetzen. In Dortmund gibt es eine Vielzahl von Musiker*innen, die sich besonders für Barockmusik interessieren. Das war einer der Gründe zur Gründung der Barockakademie im Jahr 2017 durch die Musikschule Dortmund. Hier ist es bereits gelungen, weitere Partner*innen erfolgreich zur Mitwirkung von Projekten einzuladen. Mit diesem neuen Vernetzungsprojekt soll nun die Grundlage für eine kontinuierliche Zusammenarbeit gelegt werden. Außerdem soll das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte einbezogen werden. Durch die Verbindung von bildender Kunst und Musik verspricht sich die Musikschule Dortmund verbreiterte Zugangskanäle zu den Zielgruppen. Das Projekt ist auf mehrere Schritte angelegt.
Es startet mit einem gemeinsamen Aktionstag im Museum für Kunst und Kulturgeschichte am 7. November 2020. Angedachte Kooperationspartner sind, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, die Technische Universität Dortmund (Institut Musik und Musikwissenschaft), die Chorakademie Dortmund, die Kirchenmusik an St. Reinoldi, das Vokalensemble Cantremonia, das Musikfestival Klangvokal sowie der Kammerchor der Technischen Universität. Es wird eine moderierte Podiumsdiskussion zum Thema „Alte Musik in zeitgemäßer Vermittlung“ geben, eine Pause für Austauschrunden sowie Konzertbeiträge im ganzen Museum. Anschließend werden Planungstreffen organisiert, um erste kleinere gemeinsame Aktionen abzusprechen. Später wird es drei Schulprojekte unter Beteiligung jeweils mehrerer Partner*innen zur Festigung der Kooperationsstrukturen und zur Erprobung von Formaten geben. Abschließend ist ein Planungstreffen zur Entscheidung über ein gemeinsames großes Projekt für das Festival Klangvokal angedacht.
Städtische Musikschule Ibbenbüren für das Projekt
„Musik- und Medienmentoren“
Das innovative Pilotprojekt startet im voraussichtlich im Mai 2020. Im Rahmen eines neuen Unterrichtsfachs mit dem Schwerpunkt digitale Medien sollen 15 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren zu Musik- und Medienmentoren ausgebildet werden. Die Gruppe soll, pädagogisch begleitet, das Musikschulleben medial abbilden und weiterentwickeln.
Dazu trifft sich die Gruppe einmal wöchentlich und zu weiteren individuell abgestimmten Terminen, wie Veranstaltungen oder Workshops. Folgende Themenkreise und Fragestellungen sollen im Rahmen des Projektes erarbeitet werden: Musizier- und Unterrichtspraxis, Partizipation und individueller Mehrwert, Identifikation und Außendarstellung sowie Medienmüdigkeit und Austausch. Den Teilnehmenden werden für den Zeitraum des Projektes Tablets zur Verfügung gestellt.
Die Musikschule führt das Projekt federführend durch, stellt eine Lehrkraft für die wöchentlichen Treffen und unterstützt die Gruppe bei der Themenfindung und der Kontaktherstellung zu Lehrkräften und Schüler*innen. Weitere Projektbeteiligte sind die Stadtbücherei, deren Dozent*innen die Teilnehmenden für den reflektierten Umgang mit digitalen Medien im Kontext der Musikschule sensibilisieren, sowie die Musikhochschule Münster, deren Partnerschaft es ermöglicht, dass ein Dozent für „Musik und digitale Medien“ einen Workshop mit der Projektgruppe durchführt. Nach dem Förderzeitraum soll sich das Unterrichtsangebot verstetigen und bereits während der Projektphase sollen von den Schüler*innen Mentorentätigkeiten in der Musikschule übernommen werden.
Bergische Musikschule Wuppertal für das Projekt
„Eine Klasse musiziert“
Die Gemeinschaftshauptschule Barmen-Südwest bemüht sich mit vielfältigen Maßnahmen der immer stärker werdenden Heterogenität ihrer Schülerschaft bereits in den Klassen 5 und 6 zu begegnen. Vor diesem Hintergrund soll in der Zeit von April 2020 bis Juli 2021 das Projekt „Eine Klasse musiziert“ der Bergischen Musikschule Wuppertal durchgeführt werden. Damit wird versucht ein für die Musikschule schwer zu erreichendes Klientel zu erreichen. Darüber hinaus soll das gemeinsame Musizieren dem Klassenverband und der Ausdrucksmöglichkeit jedes Einzelnen dienen.
Das Projekt ist ohne große Anforderungen an das Sprachverständnis zu realisieren und findet einmal wöchentlich innerhalb der regulären Unterrichtszeit im Tandem (Lehrkräfte mit EMSA-Fortbildung) statt. Im April wird das Projekt zunächst mit den beiden sechsten Klassen durchgeführt. Ab dem Schuljahr 2020/21 wird dann mit zwei fünften Klassen und drei sechsten Klassen gearbeitet. In den Unterrichtsstunden wird die Klasse zur Band bzw. zum Ensemble. Die Schüler*innen lernen niederschwellig Instrumente (Xylophon, Keyboard, Gitarre, Congas, Perkussion) und Musik. Dabei werden sogenannte Musikböcke zur Hilfe genommen, die Teil des Konzeptes sind und verschiedene Instrumente baulich miteinander verbinden. Nach 12 Unterrichtseinheiten wird es bereits erste Vorspielsituationen geben.