Kunst

KIT - Kunst im Tunnel, Düsseldorf

Silke Schönfeld: Über alles vernünftige Maß hinaus
1. Mai – 15. August 2021

Silke Schönfeld, Mainacht - Invented traditions part one, 2019, 42 min., Filmstill
Silke Schönfeld, Mainacht - Invented traditions part one, 2019, 42 min., Filmstill
Silke Schönfeld, Die sehen ja nur, die wissen ja nichts, 2020, 27 min., Filmstill
Silke Schönfeld, Die sehen ja nur, die wissen ja nichts, 2020, 27 min., Filmstill
  Silke Schönfeld, Mönchszüge - Invented traditions part two, 2019, 22 min., Filmstill
Silke Schönfeld, Mönchszüge - Invented traditions part two, 2019, 22 min., Filmstill

Neue Ausstellung im KIT - Kunst im Tunnel

Mit „Silke Schönfeld. Über alles vernünftige Maß hinaus“ präsentiert KIT die sechste Einzelausstellung im Ausstellungsraum unter der Rheinuferpromenade seit seiner Eröffnung 2007.

Silke Schönfelds filmische Inszenierungen sind politische Reflexionen, die häufig in unerwarteten räumlichen und zeitlichen Bezügen stattfinden. Sie stellt sich Fragen nach der Entstehung von Stereotypen und Vorurteilen, sowie der daraus resultierenden Verantwortung des Einzelnen, ohne dabei eine moralische Wirkung auf die Betrachter*innen auszuüben. Stattdessen setzt sie auf Doppeldeutigkeiten, forscht der Authentizität von bewegten Bildern nach und rückt die Zuschauer*innen in den diffusen Bereich zwischen Schauspiel und Dokumentation. Für KIT plant Schönfeld großformatige Installationen, die ein immersives Eintauchen in die filmischen Räume ermöglichen.

Silke Schönfelds Filme sind Dokumentationen verschlungener sozialer und mentaler Gefüge, dennoch sind sie keine Dokumentarfilme: Wie bereits Jean-Luc Godard beschrieb, liegt der Unterschied von „objektivem Dokumentarfilm und Kunst im Involviert-Sein: ‚Sobald man sich interessiert, ist Fiktion im Spiel‘.” Dass Silke Schönfeld sich interessiert, wird unmittelbar bewusst, wenn man sich ihre Filme anguckt. Ihre zurückhaltende Handschrift bewegt uns aber dazu, dem Gezeigten unsere eigene Bedeutung zu verleihen. Sie bewegt uns dazu, Widersprüche auszuhalten und gerade deshalb auch Fragen an den Inhalt zu stellen. In den Protagonist*innen ihrer Filme erkennen wir immer wieder vor allem eins: Unsere eigene Menschlichkeit. „Vielleicht eröffnet Schönfeld uns mit dieser Sensibilisierung für zwischenmenschliche Schwingungen eine Möglichkeit der gesellschaftlichen Beziehungstherapie.“

Sparda-Kunst-Apéro
Zur Ausstellung gibt es zwei Sparda-Kunst-Apéro Termine. Am 6. Mai wird dieser wegen des verlängerten Lockdowns digital bei Zoom stattfinden. Ab 18 Uhr führen die Künstlerin Silke Schönfeld und die Kuratorin der Ausstellung Gertrud Peters durch die Ausstellung. Am 17. Juni gibt Gertrud Peters eine kurze Einführung und die Vermittler*innen von KIT/meet+talk stehen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.